Revolutionäre Wege zur Schmerzlinderung und Beweglichkeit im Kniegelenk
In einer Welt, in der Kniebeschwerden für einen erheblichen Teil der Gesellschaft zur alltäglichen Herausforderung geworden sind und die bedauerliche Diagnose Arthrose oft im Raum steht, lohnt es sich, einen Blick jenseits des Skalpells zu werfen. Denn hinter der Vorstellung eines künstlichen Kniegelenks als einziger Ausweg verbirgt sich eine faszinierende Vielfalt an nicht-operativen Lösungsansätzen. swissbiomechanics gewährt Ihnen einen Einblick in vielfältige nicht-operative Lösungsansätze und ermöglicht Ihnen einen Ausblick auf unsere neuesten Entwicklungen.
WAS IST ARTHROSE
Bei Arthrosen handelt es sich um degenerative Gelenkserkrankungen. Die Knochen am Gelenksspalt sind mit einer dünnen Schicht aus Knorpel versehen. Dieser ermöglicht durch seine elastischen und gleitfähigen Eigenschaften, dass die Gelenkknochen reibungslos gegeneinander gleiten können. Durch verschiedene Belastungen kann es zu einer Abnutzung des Knorpels kommen (Arthrose), was zu Gelenkschmerzen und einer Einschränkung der Beweglichkeit führen kann.
DREI KONSERVATIVE LÖSUNGEN FÜR EINE BEWEGUNGSOPTIMIERUNG
1. Optimieren des aktiven Bewegungsapparates
Eine wesentliche Komponente in konservativen Behandlungsansätzen sowie präventiven Maßnahmen ist gezielter Muskelaufbau und die Entspannung von Spannungen, etwa mittels Physiotherapie. Erweiterte Bewegungsfreiheit kann dazu beitragen, Kompressionskräfte zu mindern, während kräftigende Übungen dazu dienen, diese Bewegungsfreiheit kontrolliert zu nutzen. Zudem spielen orthopädische Hilfsmittel und Mass-Produkte eine bedeutende Rolle.
Die Schuhe, die oft als erster und einziger Kontakt mit dem Boden agieren, stellen die kritische Verbindung zwischen unserer eigenen Biomechanik und den gegensätzlichen Kräften dar. Sie fungieren als Schlüsselakteure für Stabilität, ein Merkmal, das mit seinen eigenen Vorzügen und Herausforderungen einhergeht. Ein Schuh von erhöhter Flexibilität erfordert von unserem aktiven Bewegungsapparat zusätzliche Anstrengung, um die fehlende Stabilität auszugleichen. Wenn jedoch das richtige Gleichgewicht gefunden wird, können gezielte Reize an Muskeln und Sehnen gesendet werden, um Stärkung zu fördern und Atrophie (Rückbildung von Körpergewebe) zu vermeiden. Es ist jedoch zu beachten, dass eine übermäßige Schuhflexibilität ungünstige Entwicklungen begünstigen und aufgrund der kontinuierlichen Belastung zu Überbeanspruchungen führen kann.
3. Orthopädische Mass-Einlagen
Im Schuh integrierte orthopädische Elemente können ebenfalls erheblichen Einfluss auf den Bewegungsapparat ausüben, sowohl mechanisch als auch neuromuskulär. Mithilfe von Wedges, Pelotten oder Triggerpunkten kann eine gezielte Beeinflussung des Bewegungsapparates erreicht werden. Diese zusätzliche Kontaktfläche kann die Druckverteilung sowie die Kraftübertragung zwischen Fuss und Boden weiter optimieren. Schuhe, Einlagen und die gezielte Arbeit am aktiven Bewegungsapparat bilden eine Art symbiotisches Dreieck. Jeder dieser Aspekte behandelt eine spezifische Problemstellung, jedoch arbeiten sie eng zusammen, um eine optimale Entlastung zu erzielen.
Die korrekt angepassten Schuhe und orthopädischen Mass-Einlagen können Fehlbelastungen und somit Abnutzung verringern, indem sie einen Teil der Belastung übernehmen, wodurch Sie die Beanspruchung länger aushalten können. Langfristig ergeben sich die größten Erfolgschancen durch die geschickte Verknüpfung von gezieltem Krafttraining und geeigneten Mobilitätsübungen, die die Belastungsgrenze weiter erhöhen.
DIE ZUKUNFT DES 3D-DRUCKS: EIN BAHNBRECHENDES VERFAHREN IN ZUSAMMENARBEIT MIT DER ETH ZÜRICH
Bei gewissen Beschwerden, wie bei der hier angesprochenen Gonarthrose, ist es ideal, eine gezielte Instabilität herbeizuführen. Je nach Belastung, Vorbeschwerden und Ziel der betroffenen Personen, kann dies unterschiedlich aussehen. Es sollen nur Bewegungen ermöglicht werden, welche das Beschwerdebild lindern und nicht negative Tendenzen verstärken.
Der 3D-Druck eröffnet seit einiger Zeit völlig neue Möglichkeiten für swissbiomechanics. Er ermöglicht individuelle Lösungen nach Mass für alle Patient:innen, basierend auf ihrer einzigartigen Biomechanik. Mit diesem Verfahren lassen sich Geometrien realisieren, die mit herkömmlichen Methoden nicht umsetzbar wären. Unsere intensive Zusammenarbeit mit der ETH Zürich treibt diese Entwicklung voran und fliesst kontinuierlich in Produkte wie Schuhe und orthopädische Mass-Einlagen ein. Dieser innovative Ansatz zielt darauf ab, bestehende Schmerzen zu lindern und das Risiko einer Arthrose zu minimieren.
Aktuell entwickelt swissbiomechanics einen Schuh, welcher sich spezifisch mit der Problematik Gonarthrose befasst. Hierbei wird eine persönliche Biomechanik-ID mittels biomechanischer Bewegungsanalyse von der Kundschaft erstellt. Die Daten dieser Biomechanik-ID fliessen in die Konstruktion der 3D gedruckten Zwischensohle des swissbiomechanics Schuhs ein. Dieser beeinflusst das Bewegungsmuster auf verschiedene Arten und optimiert letztendlich die Kräfte im Gelenk, um die Abnutzung zu reduzieren. Der Schuh wird im Moment in verschiedenen Studien an der ETH getestet.
Entdecken Sie die optimale Lösung für Schuhe, orthopädische Mass-Einlagen und massgeschneiderte Übungen, um Ihre Lebensqualität aufrechtzuerhalten oder sogar zu steigern. Melden Sie sich für eine biomechanische Analyse bei uns an und unser Team steht Ihnen zur Seite, um die geeignete Untersuchung an einem unserer zahlreichen Standorte für Sie zu empfehlen.
swissbiomechanics – Gesunde Bewegung von Fuss bis Kopf.
Blogbeitrag MILOS MILICEVIC, Sport- und Bewegungswissenschaftler Forschung & Entwicklung
Quellen:
Cui A, Li H, Wang D, Zhong J, Chen Y, Lu H. Global, regional prevalence, incidence and risk factors of knee osteoarthritis in population-based studies. EClinicalMedicine. 2020 Nov 26;29-30:100587. doi: 10.1016/j.eclinm.2020.100587. PMID: 34505846; PMCID: PMC7704420.
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