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Moderne Messtechniken: Schlüssel zur besseren Bewegung

In diesem Blogbeitrag geben wir exklusive Einblicke, wie unsere Messtechniken biomechanische Abweichungen und Fehlfunktionen aufdecken können, die für Verletzungen oder Beschwerden verantwortlich sein können. Zudem zeigen wir Ihnen, wie wir durch präzise Analyse und Interpretation dieser Daten gezielte Therapieansätze entwickeln, um die Bewegungsqualität unserer Kundschaft nachhaltig zu verbessern.

Die 2D-Messung ist die erste Messtechnik, die wir Ihnen vorstellen möchten. Für 2D-Messungen verwenden wir hochauflösende Videokameras mit passiven Klebemarkern, insbesondere für Lauf- und Ganganalysen. Bei der Auswertung der aufgezeichneten Videodaten aus der Frontal- und Sagitalebene können biomechanische Abweichungen von der Norm und Fehlfunktionen in den Bewegungsmustern erkannt werden. Diese können zur Entstehung von Verletzungen oder Beschwerden beitragen oder sogar die Ursache sein. Basierend auf diesen Erkenntnissen beraten und implementieren wir gezielte Therapieansätze und Trainingsmassnahmen. So können wir die Bewegungsqualität unserer Kund:innen und Patient:innen wiederherstellen und optimieren und langfristig positive Effekte von der Lebensqualität bis hin zur Performancesteigerung erzielen.

Bei der erweiterten Messtechnik, der 3D-Messung, fixieren wir reflektierende Marker an anatomisch prominenten Punkten der Proband:innen. Das von hochmodernen 3D-Kameras ausgestrahlte infrarote Licht wird von den Markern reflektiert und von den Kameras wieder aufgefangen. Mithilfe einer Triangulationsberechnung (Abstandsmessung durch Winkelmessung innerhalb von Dreiecken) wird die Markerposition im Raum präzise bis zu einer Abweichung von 0,25 mm bestimmt. Das Verbinden der einzelnen Marker zu einem sogenannten AIM-Modell bildet die Grundlage, um Bewegungswinkel und -geschwindigkeiten darzustellen. Die gemessenen Daten werden prozessiert und in einem Online-Webreport visualisiert. Anschliessend werden die kinematischen und kinetischen Daten genau ausgewertet und interpretiert.

Dieses fortschrittliche 3D-Messverfahren ermöglicht die präzise Analyse menschlicher Bewegungsabläufe, die nicht nur in der Gegenwart, sondern auch in der Zukunft verglichen werden können. Die vielseitigen Anwendungsgebiete reichen von Lauf- und Ganganalysen über Fahrrad-Analysen, Return-to-Sports-Testungen bis hin zu Golf-Analysen. Weiteres zu den Analysen von swissbiomechanics finden Sie hier

Vorteile & Besonderheiten der 3D Messungen

Ein wesentlicher Vorteil gegenüber der 2D-Laufanalyse besteht darin, dass Rotationsbewegungen der unteren Extremität beim Laufen sichtbar gemacht werden können. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, andere Messsysteme in die 3D-Analyse einzubinden. Beispielsweise können mithilfe von Kraftmessplatten kinetische Daten ermittelt werden, welche die Darstellung von Kraftvektoren ermöglichen. Dies geschieht durch die Berechnung der Kräfte und Drehmomente mittels Inverser Dynamik und ist ein wesentlicher Bestandteil bei der Suche nach biomechanischen Fehlbelastungen und Kompensationen im Sport.

Kraftvoll im Blick: Isometrische-Isokinetische Kraftmessungen

Kraftmessungen spielen eine entscheidende Rolle in biomechanischen Untersuchungen. Die Verwendung eines sogenannten „Isokineten“ ermöglicht die Identifizierung und Quantifizierung von muskuloskelettalen Defiziten und Beschwerden. Die isokinetische Untersuchung des Kniegelenks gilt seit vielen Jahren als Goldstandard in der Sportwissenschaft und wird häufig zur Verletzungsprävention sowie bei Return-to-Sports-Analysen eingesetzt. Bei einer isokinetischen Testung wird die dynamische Kraftentwicklung in Extension und Flexion bei konstant gehaltener Geschwindigkeit bestimmt und in Kraftverlaufskurven dargestellt. Das ermittelte Drehmoment kann zuverlässig mit Referenzgruppen und früheren Messungen verglichen werden. 

Ein weiteres Verfahren zur Kraftmessung und Erkennung muskulärer Probleme ist die isometrische Maximalkraftmessung. Mithilfe des Easy-Torque- und Easy-Force-Systems können wir die maximale Kraft eines Muskels im unbeweglichen Zustand in einem bestimmten Gelenkwinkel ermitteln. Die Interpretation der gemessenen Daten ermöglicht die Aufdeckung von Muskeldysbalancen, Schwächen und anderen pathologischen Auffälligkeiten wie Insuffizienzen.

Übrigens, das bisher stärkste gemessene Resultat bei swissbiomechanics liegt bei 361N – dies entspricht der Oberschenkelkraft eines Skirennfahrers.

Elektromyographie (EMG): Einblick in die Funktionsweise von Muskeln und Gelenke

Um ein genaueres Verständnis der Muskeln und Gelenke zu erhalten, nutzen wir neben Muskelfunktions- und Beweglichkeitstests auch elektromyographische Untersuchungen, kurz EMG. Bei der Elektromyographie kleben wir schmerzfrei Elektroden auf die Hautoberfläche und erhalten Aussagen über die An- und Entspannungsfähigkeit der Muskulatur. Verspannte, geschwächte oder inhibierte Bereiche können somit erkannt und gezielt behandelt bzw. trainiert werden.

Insgesamt ermöglichen uns diese verschiedenen Messtechniken eine umfangreiche und detaillierte Analyse der menschlichen Bewegungsabläufe sowie der wirkenden Kräfte. Unsere Sportwissenschaftler:innen nutzen diese Erkenntnisse zur Klärung biomechanischer Fragestellungen, Wiederherstellung der Belastbarkeit nach Verletzungen und Verbesserung der sportlichen Leistungsfähigkeit.

Die Expertise unserer ausgebildeten Fachleute steht Ihnen zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns für detaillierte Analysen und individuelle Zielsetzungen. Vereinbaren Sie noch heute einen Termin bei swissbiomechanics, um bestmöglich unterstützt zu werden.

Blogbeitrag Steffen Kreft, Sport- und Bewegungswissenschaftler bei swissbiomechanics

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11. Dezember 2023